Nüsse & Saaten

Nusse und Saaten

Zutaten

  • Haselnüsse
  • Mandeln
  • Walnüsse
  • Sesam oder
  • Kürbiskerne

Wenn ich in meiner Kochschule über gesunde Ernährung spreche, dann sind Nüsse und Saaten fast immer Teil des Gesprächs. Sie sind mehr als ein Snack – sie sind pure Lebensenergie in ihrer konzentriertesten Form. Ob Haselnüsse, Mandeln, Walnüsse, Sesam oder Kürbiskerne: Jede Sorte bringt ihre eigene Signatur, ihren Geschmack und ihre Wirkung auf Körper und Geist mit.

Zubereitung

Schon beim Rösten von Nüssen erfüllt ein warmer, erdiger Duft den Raum – ein Geruch, der mich sofort an Herbst, Geborgenheit und Fülle erinnert. Diese kleinen Naturwunder schenken nicht nur Energie, sie nähren auch tief auf Zellebene. Und genau das macht sie für mich und meine Arbeit in der TCM Ernährung und in meiner Kochschule so faszinierend.

In der Traditionellen Europäischen Medizin (TEM) und der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) werden Nüsse seit Jahrhunderten als tonisierende Lebensmittel eingesetzt – also solche, die nähren, stärken und stabilisieren. Sie gelten als Symbol für Lebensenergie und Fruchtbarkeit – und wer sie regelmäßig in seine Ernährung integriert, schenkt sich Stabilität, Kraft und Vitalität.

Die Walnuss – Nahrung für Herz, Kreislauf und Gehirn

Die Walnuss ist eine meiner Lieblingsnüsse, vor allem im Herbst. Sie ist ein echtes Superfood der Natur – und das schon lange, bevor es den Begriff überhaupt gab.

Kraft fürs Gehirn & Herz

Ihr hoher Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist bekannt für seine positiven Effekte auf Herz, Kreislauf und Gehirn. Schon ihr Aussehen – das einer kleinen Hirnhälfte ähnelt – erinnert daran, wofür sie besonders wertvoll ist.

Walnüsse liefern außerdem:

  • Vitamin E – schützt die Zellen vor oxidativem Stress
  • Magnesium & Zink – wichtig für Nerven und Konzentration
  • Eiweiß & Ballaststoffe – für Energie und eine gesunde Verdauung

In der TCM

In der Traditionellen Chinesischen Medizin heißt die Walnuss Hu Tao Ren und gilt als warmes, tonisierendes Lebensmittel. Sie stärkt die Nierenenergie, wärmt den unteren Rücken, fördert die Lungenkraft und nährt das Gehirn. Besonders empfehlenswert ist sie bei Erschöpfung, Vergesslichkeit oder innerer Kälte.

In der TEM

In der Traditionellen Europäischen Medizin wird die Walnuss als Symbol für Lebenssäfte gesehen. Sie unterstützt die Verdauung, stärkt das Herz und gilt als Schutzpflanze für das Nervensystem.

Tipp aus meiner Kochschule:
Geröstete Walnüsse in einem Dinkelteig oder als Crunch in einer Rote Beete Tarte mit Trauben sind nicht nur köstlich, sondern auch eine Wohltat für Herz und Kreislauf.

Die Haselnuss – wärmend, stärkend & wohltuend für die Nerven

Die Haselnuss ist für mich die Verkörperung von Herbst und Geborgenheit. Ihr süßlich-warmer Geschmack passt wunderbar zu Kuchen, Brot oder Salaten. Doch sie ist mehr als nur ein Genuss – sie ist ein echtes Nervenelixier.

Gesunde Nüsse voller Energie

Die Haselnuss steckt voller

  • einfach ungesättigter Fettsäuren,
  • B-Vitamine,
  • Vitamin E
  • und Magnesium.

Diese Kombination stärkt die Nerven, fördert die Konzentration und sorgt für schöne Haut und glänzendes Haar. Kein Wunder also, dass sie in meinen Kursen rund um gesunde Ernährung und achtsames Backen eine Hauptrolle spielt – etwa in meinem beliebten Rezept für Haselnuss Butter Plätzchen oder als Topping auf Salaten.

In der TCM Ernährung

In der TCM wird die Haselnuss den Meridianen von Milz und Lunge zugeordnet. Sie wirkt kräftigend nach Belastung, nährt das Qi (Lebensenergie), beruhigt und regeneriert. Besonders empfehlenswert ist sie nach Phasen von Stress, Krankheit oder Erschöpfung.

In der TEM

In der Traditionellen Europäischen Medizin gilt sie als wärmendes, nährendes Lebensmittel, das den Körper „von innen stärkt“. Bei kaltem Wetter, innerer Schwäche oder nach Anstrengung ist sie daher ein idealer Begleiter.

Rezeptidee aus meiner Kochschule:
Geröstete Haselnüsse auf einem frischen Blattsalat mit Apfelspalten, Honig und Ziegenkäse – eine harmonische Verbindung aus Nuss, Süße und Säure.

Die Mandel – zart, basisch & harmonisierend

Mandeln sind für mich das Sinnbild für Ausgeglichenheit. Zart im Geschmack, sanft in der Wirkung und basisch im Körper – sie sind wie Balsam für den Verdauungstrakt und die Seele.

Nährstoffe & Wirkung

Mandeln liefern:

  • ungesättigte FettsäurenKalzium
  • Magnesium & Kalium
  • Antioxidantien
  • hochwertiges pflanzliches Eiweiß


Sie wirken basisch, unterstützen den Säure-Basen-Haushalt und können somit helfen, Übersäuerung vorzubeugen – ein Thema, das in meinen Ernährungsseminaren oft auf großes Interesse stößt.

In der TCM Ernährung

In der Traditionellen Chinesischen Medizin heißen süße Mandeln Xing Ren und werden vor allem eingesetzt, um Trockenheit in der Lunge zu mildern – etwa bei trockenem Husten, rauer Stimme oder Reizhusten.

In der TEM

In der TEM wird die Mandel geschätzt, weil sie die „inneren Schleimhäute“ stärkt und eine sanfte Verdauung unterstützt. Sie gilt als Nahrungsmittel für empfindsame, sensible Menschen – mild, harmonisch, heilend.

Kochschultipp:
In meiner Kartoffelsuppen-Variation mit Liebstöckelpesto verarbeite ich Mandeln als Basis – sie geben dem Pesto Tiefe, Nährkraft und eine feine Süße.

Nüsse bekömmlich machen – Einweichen, Keimen & Rösten

In der TCM Ernährung spielt die Bekömmlichkeit eine zentrale Rolle. Selbst gesunde Lebensmittel können schwer verdaulich sein, wenn sie nicht richtig zubereitet werden. Das gilt besonders für Nüsse und Saaten, die Phytinsäure enthalten – einen natürlichen Schutzstoff, der Mineralstoffe bindet.

  • Einweichen
    Durch Einweichen (6–12 Stunden in Wasser mit etwas Zitronensaft) werden diese Stoffe abgebaut. Die Nüsse beginnen zu „leben“, Enzyme werden aktiviert – und sie werden leichter verdaulich.
  • Rösten
    Rösten intensiviert das Aroma, macht Nüsse knuspriger und fördert ihre Energie. Wichtig ist, bei maximal 150 °C zu bleiben und kein Salz während des Röstens zu verwenden. Erst nach dem Abkühlen kann man sie leicht salzen oder mit Gewürzen verfeinern.
  • Keimen
    Vor allem Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne und Mandeln können leicht zum Keimen gebracht werden. Dadurch vermehren sich die Vitamine, und der Körper kann die Nährstoffe noch besser aufnehmen.

Tipp aus meiner Kochschule:
Eingeweichte und anschließend im Ofen sanft getrocknete Nüsse sind der perfekte Snack – leicht, aromatisch und voller Lebenskraft.

Gesunde Nüsse & Saaten im Alltag

In meinen Ernährungskursen beobachte ich immer wieder: Viele Menschen wissen, dass Nüsse gesund sind, aber nicht, wann und wie viel sie am besten essen sollten. Hier ein paar meiner wichtigsten Empfehlungen:

  1. Die richtige Menge
    Eine kleine Handvoll (etwa 25–30 g) pro Tag reicht völlig aus.
    Das entspricht etwa: 3–4 Walnusshälften
    10–12 Mandeln oder Haselnüsse Diese Menge liefert Energie, ohne den Verdauungstrakt zu überlasten.
  2. Abwechslung ist entscheidend
    Jede Nusssorte hat ihr eigenes Nährstoffprofil – und dein Körper profitiert von Vielfalt:
    Walnüsse: für Herz & Gehirn
    Haselnüsse: für Nerven & Haut
    Mandeln: für Verdauung & Balance
    Leinsamen, Sesam, Kürbis- & Sonnenblumenkerne: für Ballaststoffe, Eiweiß & Zink. Ich liebe es, in meiner Kochschule saisonal abzuwechseln – im Winter Haselnüsse, im Frühling Mandeln, im Sommer Sesam und im Herbst Walnüsse.
  3. Einweichen für bessere Verträglichkeit
    Vor allem Mandeln, Haselnüsse und Walnüsse werden durch Einweichen milder und bekömmlicher. Danach abspülen und – wer sie knusprig mag – bei niedriger Temperatur im Ofen trocknen.
  4. Lieber naturbelassen
    Industriell geröstete oder gesalzene Nüsse verlieren wertvolle Nährstoffe. Ich empfehle, sie selbst zu rösten, ohne Zuckerzusatz, dafür mit Kräutern, Zimt oder Vanille.
  5. Der richtige Zeitpunkt
    In der TCM Ernährung isst man Nüsse am besten am Vormittag oder Mittag, wenn das Verdauungsfeuer (Yang) stark ist. Abends können sie für empfindliche Menschen zu schwer sein.
  6. Integriere Nüsse in deine Mahlzeiten
    Frühstück: über Porridge, Joghurt oder Smoothie
    Mittag: in Salaten oder Pestos
    Snack: eine kleine Handvoll pur
    Abend: als Topping auf Suppen oder in Gemüsegerichten
  7. Lagerung
    Nüsse lieben es kühl und dunkel. Ich bewahre sie in Gläsern im Kühlschrank oder Gefrierfach auf – so bleiben sie frisch und die Fette stabil. 

Saaten – kleine Samen, große Wirkung

Neben Nüssen sind Saaten wie Leinsamen, Sesam, Sonnenblumen- und Kürbiskerne ebenso wertvoll. Sie enthalten Ballaststoffe, Eiweiß, Zink und Magnesium – und sie wirken harmonisierend auf Verdauung und Energiefluss.

  • Leinsamen: fördern die Verdauung und schützen die Darmschleimhaut
  • Sesam: stärkt Knochen & Haare, nährt das Yin
  • Kürbiskerne: liefern Zink und sind gut für die Blase
  • Sonnenblumenkerne: unterstützen Nerven & Muskulatur

Tipp aus meiner Kochschule:
Ich integriere Saaten gern in Brotteige, Focaccia, Müslis oder Tartes – z. B. in meinem Dinkelteig mit Nuss-Saaten-Mischung, der in jedem Kurs für Begeisterung sorgt.

Fazit – Nüsse und Saaten als Nahrung für Körper, Geist & Seele

Ob Walnuss, Haselnuss oder Mandel – jede Nuss hat ihre eigene Energie, ihre eigene Persönlichkeit. In Kombination mit Saaten entstehen daraus wahre Kraftquellen der Natur.

In meiner Kursen sehe ich immer wieder, wie Menschen durch bewusste Ernährung ihre Energie zurückgewinnen. Wenn wir verstehen, dass Nahrung nicht nur satt, sondern auch stark und ausgeglichen machen darf, verändert das unser ganzes Lebensgefühl.

Nüsse und Saaten sind dabei wunderbare Begleiter – sie erden, stabilisieren, nähren und schenken uns Fokus und Ruhe.

Wer sie mit Achtsamkeit auswählt, liebevoll zubereitet und regelmäßig genießt, schenkt sich das Beste, was die Natur zu bieten hat: Energie, Stabilität und Vitalität – in jeder Jahreszeit.